„Die Musik erfüllte den Raum und mischte sich mit dem weichen Rauschen in Pauls Ohren.“
- 1-Satz-Literaturclub
- 29. Juni
- 1 Min. Lesezeit
aus: Tommie Bayer
Einer fehlt
S. 63

Grafik: Lakritza mithilfe von Midjourney
Quintessenz der Diskussion
Erstellt von Lakritza
Die Audience ist sich einig: Klarer Fall von Tinnitus. Weniger klar ist zunächst, wie der Plural von Tinnitus lautet. Im 1SLC befinden sich zum Glück gebildete Menschen. Bald wird nachgeliefert, dass die Mehrzahl ebenfalls #Tinnitus lautet, mit langgezogenem U, weil #lateinisch. Da wir erklärtermassen der «einzige Literaturclub ohne akademischen Dünkel» sind, regen wir an, das Latein über Bord zu werfen und fortan von Tinnitussis zu sprechen – dann machen diese Quälgeister doch wenigstens ein bisschen Spass.
Wie hören tinnitus-geplagte Menschen #Musik? Welche Töne werden vom Rauschen geschluckt und welche dringen bis ins Hirn vor?
Bei #kurzsichtigen Menschen ist es ähnlich: Sie sehen andere Bilder als Normalsichtige. Ein #Handicap? Keineswegs! «Turn a problem into an opportunity!» – zeig deine individuelle Wahrnehmung den Normalos: werde Künstler! Wir haben uns überzeugen lassen: #VanGogh hatte nicht nur ein (selbstverursachtes) Ohrenleiden, er war auch kurzsichtig – nur so war er in der Lage, die #Sternennacht zu malen.
Jetzt zücken wir den Terminkalender und gleichen ihn mit den Konzertdaten der #Metal-Band #Korn ab – die Ohrstöpsel lassen wir zu Hause. Nach quietschenden Gitarrenriffs und Gesangseinlagen von Growling bis Screaming können wir sagen: Tschüss körperliche Vollkommenheit – willkommen zerfetztes Trommelfell! Endlich hören wir nun im Flugzeuglärm die #Obertonmusik heraus – eine Gnade, wie sie die buddhistischen Mönche längst schon geniessen.
Danke Riccarda Mecklenburg, Jeannette Häsler Daffré, Maria-Anna Meissner, Sebastian Graulich und Andreas Hoffmann für die Co-Moderation auf #clubhouse
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