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„Die Zivilisten, die mit den Roten Khmer kollaboriert hatten, flohen zur thailändischen Grenze, ...

... um sich in Sicherheit zu bringen.“


aus: Tiziano Terzani

Das Ende ist mein Anfang

Seite 152

1-Satz-Literaturclub 1SLC Judith Niederberger Lakritza Tiziano Terzani Das Ende ist mein Anfang

Foto: tang90246, Getty Images


Quintessenz der Diskussion


Würden wir nur die zweite Hälfte des Satzes haben – dass also #Menschen #fliehen, um sich in #Sicherheit zu bringen –, wäre unser #Herz ganz bei jenen Menschen. Doch wir wissen mehr: Es geht um Menschen, die einen der blutigsten #Genozide der Menschheitsgeschichte mitgetragen haben. Wie stellen wir uns nun zum Ganzen?


Wir können nicht ins Innere dieser Menschen sehen und erfahren nicht, was sie bewogen hat, mit den #RotenKhmer zu kollaborieren. War es #Überzeugung? #Mitläufertum? #Angst oder #Unterdrückung?


Wer an #Erkenntnis im Leben dazu gewinnt und den ehemals mörderischen Weg verlässt, dem wollen wir das moralische Recht auf Flucht und Sicherheit zugestehen.


Flucht kann #mutig sein. #Feige ist sie, wenn man nur die eigene Haut schützen will, ohne seine Nächsten mitzunehmen.


Wahrlich, dieser Satz hätte uns heute in die Flucht schlagen können. Doch wir sind geblieben und haben an #Demut und #Differenziertheit appelliert. Beides brauchen wir.


Denn nicht nur ist die Wahrheit dem Menschen #zumutbar:

Das #Leben wird uns zugemutet.




 




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