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Autorenbild1-Satz-Literaturclub

„Dieser Vogel weiss nicht so recht, wohin er gehört, er flattert so quasi zwischen Stuhl und ...

... Bank oder Falke und Geier.“


aus: Tom Krausz,

Elke Heidenreich, Urs Heinz Aerni

Aves – Vögel. Charakterköpfe

S. 62

1-Satz-Literaturclub 1SLC Lakritza Judith Niederberger Tom Krausz Elke Heidenreich Urs Heinz Aerni Aves Vögel Charakterköpfe

Foto: Devansh Sharma, #Pixabay


Quintessenz der Diskussion


Will der Satz uns sagen, dass jemand sich nicht #entscheiden kann, nämlich zwischen Stuhl und Bank, oder will er sagen, dass jemand sich weder als #Fisch noch als #Vogel fühlt? Wir orten so quasi die #Identitätskrise beim Satz selber. –


#Menschen mit #Migrationshintergrund haben es nicht leicht, sich im neuen Umfeld zurechtzufinden. Auch #Transgender-Menschen erleben schmerzhafte Prozesse des «Nirgendwo-so-richtig-Dazugehörens».


Das müsste nicht sein, finden wir. Denn der #Falke ist nicht nur der stolze, elegante Vogel; er ist auch ein #Killer. Und der #Geier, dem #Hässlichkeit attestiert wird, erfüllt als #Aasfresser einen sinnvollen Zweck: Er ist der #Aufräumer, ja gar #Recycler in der #Natur.


Darum: Müssen wir uns denn für das eine oder andere entscheiden?


Falls wir es nicht tun: Liegt dann die Identitätskrise beim #Individuum – oder nicht viel eher bei der #Gesellschaft, die mit einem Nicht-Entscheid nicht umgehen kann?


Stuhl oder Bank, Falke oder Geier: Lasst uns doch #beides sein!

#Bunte Vögel sind eh am schönsten!





 


Tagespoesie von Salondichter Tom Hohlfeld


 




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