aus: Pascal Mercier
Nachtzug nach Lissabon
Seite: 22
Bildkomposition: Lakritza; mithilfe von Midjourney
Quintessenz der Diskussion
Erstellt von Lakritza, Judith Niederberger
Der Satz gibt uns vieles vor – ein #Pult, die #Tasche darauf, #Schüler ... und doch bleibt die Szenerie #geheimnisvoll. Die Schüler (und wir mit ihnen) richten den Blick auf diese Tasche. Welche Atmosphäre herrscht hier vor?
Ist es #Beklemmung, weil sie den Lehrer mit üblen Scherzen in die Flucht getrieben haben?
Fürchten sie, in der Tasche könnte eine tickende #Zeitbombe liegen?
Oder vielleicht ein kleines Känguru für anschaulichen Biologieunterricht?
Halten sie an der Hoffnung fest, der Lehrer würde heute nicht verfügbar sein und sie hätten – oh #Freude! – unverhofft eine unterrichtsfreie Stunde?
Oder ist die ganze Anlage bloss ein #Experiment, zu prüfen, wie lange es dauert, bis die Schulklasse unruhig wird, sich von den Stühlen löst und das Schulzimmer verunstaltet?
Gute #Lehrkräfte sehnt man sich in die Schulstube zurück, wenn sie nicht da sind.
Und wenn unsicher bleibt, ob der #wertvolle pädagogische Mensch einer #diktatorischen Macht in die Quere kam und beiseite geschafft wurde, klammert man sich an dem fest, was zurückgeblieben ist. Jeden Morgen wird die Tasche des Lehrers aufs Pult gelegt – damit die #Hoffnung nicht stirbt, er möge eines Tages wieder zurückkommen.
Danke Riccarda Mecklenburg, Jeannette Häsler Daffré und Andrea Bernard für die Co-Moderation auf #LinkedInAudio
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