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„Mit Zaunwinden ist diese Hütte gedeckt: blütenüberdacht.“

aus: Kobayashi Issa

Die letzten Tage meines Vaters

Seite 88

1-Satz-Literaturclub 1SLC Judith Niederberger Lakritza Kobayashi Issa Die letzten Tage meines Vaters

Foto: Noir, Pixabay


Quintessenz der Diskussion

Erstellt von Lakritza, Judith Niederberger


Wir könnten uns jetzt voll der #Glückseligkeit hingeben: Wie lauschig ist so ein abgelegenes Hüttchen, mit weissen #Blüten «überdacht»!


Doch zuerst betreiben wir #Botanik: Bei der #Zaunwinde handelt es sich um ein giftiges #Unkraut, das vorzugsweise in dichtem #Gestrüpp #wuchert. – Und schon ist jegliche #Romantik futsch. Es kommt noch schlimmer: Das Gewächs rankt sich in Riccardas Garten mit Vorliebe am #Rosenstock hoch und erwürgt diesen.


#Fressen und #Gefressenwerden gibt’s nicht nur in der #Fauna, nein auch in der #Flora ist das eine #Überlebensstrategie. Darum sollten wir die Benamsungen in der Pflanzenwelt überdenken. Nur weil eine Ranke leben will, darf sie nicht zum Un-#Kraut degradiert werden.


Zudem: Was sich rankt und windet, sorgt manchenorts auch für Positives. So ist die z.T. unansehnlich wirkende #Permakultur ein sinnvoller Schattenspender für darunterliegende Kulturen, die dadurch weniger Wasser benötigen.


Und im #Märchen sorgt ein Dornengestrüpp dafür, dass #Edles erhalten und #geschützt bleibt, bis bessere Zeiten anbrechen.


Hui, da haben wir die #Windung zurück zur Romantik gerade nochmals geschafft!





 

Meditation von und mit Tom Hohlfeld – inspiriert vom heutigen Zufallssatz



 

Danke Riccarda Mecklenburg und Sebastian Graulich für die Co-Moderation auf #clubhouse




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