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„Das kommt alles von den Nerven.“

Aktualisiert: 16. Feb.

aus: Antje Leetz (Hrsg.)

Ein wildes Herz.  

Russische Liebesgeschichten von Gorki bis Rasputin

S. 491

1-Satz-Literaturclub 1SLC Judith Niederberger Lakritza Antje Leetz Ein wildes Herz Russische Liebesgeschichten von Gorki bis Rasputin

Grafik: Lakritza mithilfe von Midjourney



Quintessenz der Diskussion

Erstellt von Lakritza


Ob es nun Melancholie ist, ein reizbares Gemüt ist bis hin zu Tobsucht oder regelmässig auftretende Gänsehaut am Bein – wer es sich mit einer Diagnose einfach machen will, kann sagen: «Das kommt alles von den #Nerven


Wir finden das unverantwortlich. Eine #posttraumatische Störung z.B. sollte nicht so leichtfertig abgekanzelt werden. Wir haben zumindest ein paar Vorschläge, was zu meiden wäre und was Linderung verschaffen könnte.


Dringend raten wir davon ab, sich in eine #Nervenheilanstalt einweisen zu lassen. Man denke nur an «Einer flog übers Kuckucksnest» – dort verliert man dann komplett seine Nerven.


Uschis einsamen, verbitterten #Jungfern-Tanten empfehlen wir ein erotisches «Stell-Dich-Ein» mit einem göttlichen #Adonis – zu schade, weilen sie nicht mehr unter uns. Es wäre ihnen nachher sooo gut gegangen!


Und allen anderen überreichen wir eine Monsterflasche #KlosterfrauMelissengeist mit der Anweisung: Nicht die Packungsbeilage lesen, sondern gleich leertrinken. Oder ein paar Gläschen vom «Rezept» der Baldwin-Schwestern aus #DieWaltons.


Ja, solches wirkt: Jetzt sagt niemand mehr «Dat kümmt alles vo di Nerven» – was im Übrigen nicht gelallt wäre, sondern dem Döblinschen #Berlinerdeutsch nachempfunden.


Und nachdem wir uns nun Mut angetrunken haben, schmeissen wir einem doofen #Lehrer das heutige Buch an den Kopf.









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