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„Erst noch was machen, sonst kommt dieser Patient nicht an.“

aus: Margarete Catharina Scheuvens:

Wem Wunder leise begegnen

S. 33

1-Satz-Literaturclub 1SLC Judith Niederberger Lakritza Margarete Catharina Scheuvens Dem Wunder leise begegnen

Grafik: Lakritza mithilfe von FluxLabs


Quintessenz der Diskussion

Erstellt von Lakritza


#Operation gelungen, #Patient tot. – Da hätte man wohl tatsächlich «erst noch was machen» sollen, bevor man zum Skalpell gegriffen hat, z.B. das Spenderorgan bestellen oder prüfen, ob im Falle eines Stromausfalls ein Notstromaggregat zur Verfügung stehen würde. An der #Unfallstelle hätte zuerst der platte Reifen beim #Rettungsfahrzeug gewechselt werden sollen. Immer schön eins nach dem anderen. Ohne Schritt 1 kann Schritt 2 nicht gelingen.


Klar: der Satz (vermutlich aus dem Mund einer Medizinalperson) klingt etwas #zynisch, vielleicht gar respektlos. In diesem Umfeld würden wir mehr #Empathie erwarten. Andererseits ist die Sachlage vielleicht hektisch, angespannt. Um keinen Fehler zu begehen, brabbelt man vor sich hin, um nichts Wesentliches zu vergessen. Da darf die Wohlformuliertheit ausnahmsweise auf der Strecke bleiben.


Was, wenn es sich bei «diesem Patienten» gar nicht um einen Menschen handelt, sondern um ein #Unternehmen? Oder um unsere Welt, unsere #Gesellschaft, die zurzeit so kriegssüchtig zu sein scheint? Was wäre hier zur Rettung vonnöten? – Peng und Klirr!! …


... da hat jemand die #Ming-Vase fallengelassen. Jetzt gilt es zuerst, die tausend Splitter zusammenzutragen, bevor geklebt werden kann. Zum Glück bringen Scherben #Glück.


Und so hoffen wir, dass wir alle gut #ankommen: nach der Fahrt im Rettungsschlitten in der Schneesportpraxis, oder mit dem Zug an unserem Reiseziel – und vor allem: tagtäglich bei unseren Mitmenschen.










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