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„Aber die drei Männer fanden den Grund schnell heraus, niemand war hier, auch Lina nicht.“

aus: Mella Dumont

Colors of Life

Seite: 333

1-Satz-Literaturclub 1SLC Lakritza Judith Niederberger Mella Dumont Colors of Life

Foto: Shutterstock


Quintessenz der Diskussion


Soviel ist klar: Lina ist nicht hier. –


Doch dann will uns der Satz weismachen, niemand sei hier. Und das kann schon mal per se nicht stimmen: Drei Männer sind ja offenbar da, die feststellen, dass Lina nicht hier ist. Wer also sind diese drei Männer, die von sich behaupten, sie seien #niemand?


Gibt es ein Niemand überhaupt? Steckt nicht selbst in diesem Wort immer eine #Seele? – Wir sind beileibe nicht die einzigen, die solche Überlegungen anstellen. Schon #Odysseus trieb dieses Spiel mit dem Zyklopen und rettete dadurch sein Leben, als der Riese schrie, Niemand habe ihm sein Auge ausgestochen. Ähnlich versuchte #JulesVernes Kapitän #Nemo sich hinter seinem Namen zu verstecken. Und #Brechts #HerrKeuner (Keiner?) machte sie ausführlich Gedanken über die Kluft zwischen #Wortbezeichnung und #Wortinhalt. Bei #HugoVonHofmannsthal lernen wir: Niemand will sterben, letztendlich tut’s aber #Jedermann.


Heute präsentieren sich Menschen z.T. #indefinitpronominal in den #SocialMedia: Niemand will viele #Freunde haben ... ?!


Ja, stimmt: Nicht #viele. Aber #gute.

Denn: Ein Freund, ein guter Freund, ist #dasBeste, was es gibt auf der Welt.


An dieser Stelle: #Danke – an alle meine Freunde.





 




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