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„Als erstes entscheide ich mich für eine 40 Grad Wäsche.“

aus: Horst Evers

Die Welt ist nicht immer Freitag

S. 133

Danke Michaela von Aichberger für die grafische Kreation / Foto: RyanMcGuire #Pixabay


Quintessenz der Diskussion

Verdankenswerterweise zusammengestellt von Armin Sengbusch


Ist es jemand, der gerade nach einer langen Reise zu­rück­gekehrt ist und jetzt die Wäsche aufarbeitet, fragt sich Klaus. Doch empfindet Aimée diesen Gedanken zu einfach, es könnte eher der Neubeginn nach einer Tren­nung sein, die selbst den Tag mit einer 60 Grad Wäsche begann. Riccarda wirft noch rasch in den Ring, dass es sich um heikle Kleidungsstücke handelt, um Dessous, die nach einem romantischen Wochenende wieder ge­reinigt werden müssen.


Michaela jedoch glaubt an eine Parallele zum Film „Teuflisch“, bei dem eine der Pro­tagnistinnen, gespielt von Meryl Streep, am Ende zu einer großartigen Autorin wird und den Roman „Liebe beim Weichspülen“ veröffentlicht.


Oder ist es das mo­numentale Buch „Das Handwerk des Leichenwäschers“, der mit differenzierten Waschgängen dafür sorgt, dass sich am Ende alle bleichen Leichen gleichen?


Sibylle fragt sich, warum dieser Satz wichtig für einen Autoren sein könnte – ist es dramatisch, wie die Verarbeitung einer Trennung, die Aufarbeitung eines Abschieds von den verstorbenen Eltern?


Kleo möchte sich beschwe­ren, während sich ihr Kopf wie eine Waschmaschine dreht, in dem sich alle Farben vermischen und nun auch noch im Ein-Satz-Literaturclub auf die Hausarbeit hin­ge­wiesen wird, glaubt aber an ein Buch von Andrea Sa­watzki über die Familie Buntschuh.


Andi hängt noch an den Dessous, von denen wir nicht wissen, ob sie ihm passen, aber er glaubt, dass montags alle Strom­ver­brauche klein sein müssen, um die Industrie zu unter­stützen, und wenn doch eine Wäsche gestartet wird, dann geht es um das Ende eine Veränderungsromans.


Carmen ist überzeugt, dass es kein Totschlagsroman sein kein, weil man Blut bei 40 Grad nicht entfernen kann, aber vielleicht sitzt die Protagonistin rauchend vor der Maschine und sieht dem Treiben in der Trommel zu.


Überrascht ist Christian von der Gruppendynamik, die sich immer mehr in Richtung der Gedankenwelt der Auftragskiller nähert, aber er glaubt an eine belle­tristi­sche Version einer Bedienungsanleitung.


Ganz anders ist Gerald in Gedanken unterwegs, der die Waschma­schine auf 40 Grad gekippt hat und die Drehung des Geräts als große Herausforderung empfindet.


Petra freut sich über die gerade Zahl und ist überzeugt, dass es sich um einen Bankangestellten handelt, der beim Umgraben des neuen Gartens eine Kiste mit schmutzi­gem Geld findet – Geldwäsche im ganz großen Stil.


Eva hingen freut sich nur darüber, dass sie während des 1SLC mit großem Amüsement ihre 40-Grad-Wäsche aufhängen kann.


Toms Gedicht wird nicht von Tom, auch nicht von Alexandra, aber von Kleo gelesen, ist aber heißer als 40 Grad.


An dieser Diskussion hätte auch Horst Evers seine Freude gehabt.


 

Tagespoesie von Salondichter Tom Hohlfeld

 

Danke meinen #clubhouse Co-Moderatorinnen Marlies Widmer und Riccarda Mecklenburg




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