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„Am Ende gab es so viele Blätter mit ausgeschnittenen Fotos und beschriebenen Seiten, dass ...

... mein Vater sie alle lochen und mit einem Band zusammenbinden musste.“


aus: Daniel Tammet

Elf ist freundlich und Fünf ist laut

S. 79

1-Satz-Literaturclub 1SLC Lakritza Judith Niederberger Daniel Tammet Elf ist freundlich und Fünf ist laut

Danke Michaela von Aichberger für die grafische Kreation

Foto: Jarmoluk #Pixabay


Quintessenz der Diskussion

Verdankenswerterweise zusammengestellt von Armin Sengbusch


Glückself Bernd nutzt das Vorrecht der ersten Äußerung und assoziiert ein Fotoalbum, gibt nebenbei seinen Stammbaum preis, denn sein Großvater hieß Herbert und mit ihm sammelte er Blätter und presste sie in ein Buch.


Oder sind es, so Armin, die Aufzeichnungen eines Serienkillers, der als Untermieter bei Vater und Sohn lebte und ein Vermächtnis hinterließ, um darauf aufmerksam zu machen, dass er der verschollene Zwillingsbruder des Vaters sei – es nimmt ein lustiges und gutes Ende.


Die geflashte Kleo hatte zu wenig Schlaf, freut sich aber darüber, den Satz noch einmal lesen zu dürfen, und ist begeistert, dass es sich hier um Fotos handelt, die nicht digital, sondern haptisch zu begreifen sind.


Riccarda ist der Meinung, dass man die Kleinigkeiten vergisst und ist glücklich darüber, dass man Momente festhalten kann und sieht den Satz als Einstieg in eine wundervolle Familiengeschichte.


Ganz ähnlich sieht es Ilka, die an jemanden glaubt, der alles gesammelt hat, um es der Nachwelt zu erhalten – aber es muss kein Sohn sein, es kann auch eine Tochter sein.


Für Uschi ist es die Geschichte von Vater und Kind, bei dem der Nachwuchs ein wichtiges Ereignis verpasst hat und der Vater zunächst widerwillig die Erinnerung rekonstruiert, aber am Ende auch Freude daran hat.


Lakritza wirft noch einmal den Begriff „Sketchbook“ in den digitalen Raum, in dem mal alles festhalten kann.


Susanne gibt zu, dass die Fotos ihres Kindes mehrzählig digital sind, aber sie sammelt für den 80. Geburtstag ihres Vaters jetzt Bilder und war entsetzt, dass ihre Mutter vergilbte Exemplare kürzlich entsorgt hatte, wobei es immer auf die Geschichte hinter dem Bild ankommt, die die Erinnerung zum Tragen bringt.


Sibylle schwimmt auf unserer Welle, bringt aber noch das Handwerk des Messis ins Spiel, bei dem sie zunächst Zeitschriften sammelt, dann Blätter und schließlich sich wieder von allem trennt – das Leben und Leiden von Jägern und Sammlern. Sie bringt aber noch an, dass manche Menschen keine Fotoalben haben, weil sie nichts mit ihrer Vergangenheit zu tun haben wollen.


Margot erinnert sich an die alten Fotobücher mit Pergamentpapier zwischen den Seiten und an den Großvater, bei dem sie in der Fotokammer zusehen durfte, wie Fotos entwickelt wurden – denkt aber über die ausgeschnittenen Fotos nach.


Daran knüpft Ralph an und fragt sich, was es für eine Karriere war, bei dem jemand die Fotos oder Zeitungsausschnitte sammelt.


Rahman erzählt von seiner Flucht aus Burma, bei der keine Fotos, sondern nur Negative mitgenommen werden konnten, die er restaurieren konnte und am Ende viel über die Bilder herausgefunden hat, in jedem Fall glaubt er an eine Biografie oder an eine Autobiografie bei diesem Buch.



 

Danke meiner #clubhouse Co-Moderatorin Riccarda Mecklenburg




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