top of page

„Er hatte in einer flüchtigen Sommerliebe ihr Gesicht geliebt – allein um einer zeitweiligen ...

... Liebe Willen –, mehr nicht.“


aus: Thomas Hardy

Tess

S. 212

1-Satz-Literaturclub 1SLC Lakritza Judith Niederberger Thomas Hardy Tess

Foto: Elia Pellegrini #Unsplash


Quintessenz der Diskussion


In der #Sehnsucht nach Liebe kann’s schon passieren, dass man sich allzu gern dem ersten Gefühl der #Verliebtheit hingibt – erst recht, wenn man in ein schönes #Antlitz blickt.


Der #Jugend gegenüber sind wir milde gesinnt: ihre #Leichtigkeit und diejenige des #Sommers sollen Hand in Hand tanzen dürfen.


Doch der #Vergänglichkeit des Sommers setzen wir mit zunehmendem #Alter andere Werte entgegen: das #Gesicht als #Seelenort wird für uns liebenswert dank seiner #Eigenheit und #Einzigartigkeit. Wir lernen auch sie zu lieben: die #Furchen, die #Sommersprossen, das #Muttermal.


Aus oberflächlicher #Liebelei kann – unverhofft – tiefe #Liebe erwachsen.


Doch manchmal schmilzt die Liebe auch dahin – wie eine #Eisskulptur in der Sommersonne.

Ist sie dann zerronnen? Als Schmelzwasser trifft sie möglicherweise auf einen anderen Keim, der zu neuer Liebe heranwachsen kann.



 

Nachgelesen ( – neue Ernte – ) von Daniel Denis


Der Schmerz des Vergangenen war nicht mehr auszuhalten.


Er klebte den angerissenen schwarzen Streifen ein letztes Mal über die Linse, in die er, in den vergangenen Monaten, so viel seiner Liebe gegeben hatte.


Er hatte in einer flüchtigen Sommerliebe ihr Gesicht geliebt – allein um einer zeitweiligen Liebe Willen –, mehr nicht.


Jetzt war sie weg…


 

Danke meiner #clubhouse Co-Moderatorin Riccarda Mecklenburg




bottom of page