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„Gelegentlich wache ich schweissgebadet und mit Herzklopfen auf, schüttle das Grauen meines ...

... Traumes ab und bin einfach froh, dass die Wirklichkeit meines Wachseins sich nicht mit der Wirklichkeit meines Schlafs deckt.“


aus: Denis Scheck

Schecks Kanon

Seite 333

1-Satz-Literaturclub 1SLC Judith Niederberger Lakritza Denis Scheck Schecks Kanon

Illustration: Lakritza; Fotos: Elīna Aarāja, Pexels, & Shutterstock


Quintessenz der Diskussion

Erstellt von Lakritza, Judith Niederberger


Eine Spaltung orten wir nicht nur zwischen #Traum und #Wirklichkeit, sondern auch in diesem Satz: Das Ich will unser Mitleid erwecken mit #effekthascherischen Begriffen wie «schweissgebadet» und «Herzklopfen». Doch allzu arg scheint die Person von ihrem Träumen dann doch nicht gebeutelt zu werden – immerhin kommt das nur «gelegentlich» vor.


Doch was tun, wenn man im Traum einem #Tiger begegnet? Ganz einfach: sich ihm zudrehen und ihn #umarmen ... und schon wacht man auf. Dieses Vorgehen empfiehlt sich übrigens auch im Wachzustand, wenn man seine #Ängste überwinden möchte.


Leider kann damit nicht jeder #Horror aus der Welt geschafft werden: Bei grottenschlechten #ScienceFiction-Movies, bei #vogonischer Dichtkunst – beides wird zur Folter eingesetzt – oder wenn #Pizzen mit Weisswursträdchen belegt werden ... dann nimmt der #Nachtmahr am Tag überhand.


Und: Wem graut es: Uns vor dem Morgen ... oder dem Morgen vor uns?


Solange wir in der glücklichen Lage sind, dass wir das Grauen nur im Traum erleben und es mit dem Erwachen abschütteln können, erstrahlt auch ein #nebelgrauer Tag im #SchweizerMittelland in den schönsten Farben. Wie viele Menschen jedoch erleben es umgekehrt: Sie haben das Grauen im #Alltag, und es bleibt ihnen lediglich die Flucht in farbenfrohe #Träume.





 




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