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„Ein Mannenberger Junker mit Augenbinde betrachtete den Sterbenden, bekreuzigte sich ...

... und sprach: «Seht seine Augen, blau wie der Enzian».“


aus: Willi Näf, Andrea Caprez, Thomas Frei

Zur Sau

S. 55

1-Satz-Literaturclub 1SLC Lakritza Judith Niederberger Willi Näf Andrea Caprez Thomas Frei Zur Sau

Foto: Thomas Auga #fotocommunity.de


Quintessenz der Diskussion


Ein happiger Einstieg in den #1SLC heute: Zuerst irrten wir eine Viertelstunde vor verschlossener Clubhouse-Pforte umher, fühlten uns #heimatlos, dann endlich liess man uns ein – und wir bekamen diesen Satz serviert!


Wer ist der #Sterbende: Auch er ein #Irrender, der endlich heimgefunden hat, nur um zu Hause getötet zu werden? Vom eigenen #Bruder vielleicht, der ihn an seinen blauen #Augen erkennt?


Wir suchen das Tröstliche in diesem Satz und wenden uns dem #Enzian zu: eine #Heilpflanze. Findet der Sterbende im Übertritt ins #Jenseits sein #Heil?


#BlaueAugen, sagt man, seien Engelsaugen: Kehrt hier ein gefallener #Engel zu seinem #Vater zurück?


Wir wollen friedfertig schliessen mit dem Symbol der Augen als Fenster zur #Seele:

Der Junker mit #Augenbinde, mit nur einem Auge also und eingeschränkter Sehkraft, und der Mann mit den sterbenden Augen – sie sehen sich in diesem bedeutsamen (Noch)-#LebensMoment wahrhaftig und ehrlich an. – Vielleicht ein Akt der #Versöhnung.



 

Danke meinen #clubhouse Co-Moderatorinnen Riccarda Mecklenburg und Jeannette Häsler Daffré




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