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„Hans blickte finster auf seine Frau, das Misstrauen ihres Mannes strengte Olga sehr an, es war ...

... in letzter Zeit zu einer Feindseligkeit geworden, wenn er doch nur eines Tages erzählen würde, was sie im Gefängnis mit ihm angestellt haben, vielleicht würde er dann wieder gut im Herzen werden.“


aus: Simone Harre:

Felix – Der lange Weg. Eine Geschichte für den Frieden

Seite: 87

1-Satz-Literaturclub 1SLC Judith Niederberger Lakritza Simone Harre Felix Der lange Weg Eine Geschichte für den Frieden

Grafik: Lakritza mithilfe von Midjourney


Quintessenz der Diskussion

Erstellt von Lakritza, Judith Niederberger


Wenn das Schlimmste vorbei ist, ist’s noch lange nicht vorbei. #Traumatische Erlebnisse hinterlassen tiefe Spuren. Im Falle von #Krieg, #Flucht oder #Gefangenschaft z.B. kann sich die Verarbeitung über drei Generationen hinweg ziehen.


Darüber sprechen mag helfen, wieder «gut im Herzen» zu werden. Nicht allen gelingt dies. Manche greifen zum #Alkohol, andere schotten sich bis zum Ende ihres Lebens ab. Für Familienmitglieder, speziell Eheleute, ist das eine schwer zu ertragende Situation: ihnen als den Allernächsten bleibt das Nahekommen verwehrt. –


In der vorliegenden Szene einer #Ehe berührt uns Olga mit ihrer #Sensibilität und Fähigkeit zur #Reflektion. Sie sehnt sich nach der Mitteilsamkeit ihres Mannes, drängt aber nicht, will das Schwere aushalten. Sie ist da. Mit ihren Gedanken. Und, wie wir von der Autorin später erfahren, mir ihrem Körper. –


Olga lässt uns die Hoffnung auf #Menschlichkeit aufrecht erhalten. In Momenten des Entsetzens, wenn es kaum zu ertragen ist, was wir Menschen einander antun, ist es wichtig, wahre Geschichten der Menschlichkeit zu erzählen. Inmitten der Schneise der Zerstörung gibt es sie: die #helfenden Hände.


Wir dürfen nie aufhören, nach ihnen Ausschau zu halten. Und sie selber anzubieten.




 

Danke Riccarda Mecklenburg für die Co-Moderation auf #LinkedInAudio




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