aus: Bernhard Schlink
Die Enkelin
Seite: 153
Grafik: Lakritza mithilfe von Midjourney
Quintessenz der Diskussion
Erstellt von Lakritza
#Birgit … – was an dir ist es, dass da jemand an dich denkt und ein Gegenüber fragt, ob du von ihm oder ihr gesprochen habest? Was macht dich #interessant? Was macht es (offenbar) begehrenswert, dass du dich zur fragenden Person geäussert haben könntest? In welcher Beziehung steht ihr zueinander? Und wen würde es erhöhen, wenn du von der fragenden Person gesprochen haben solltest? –
Wir ahnen eine tiefergründende Verbindung zwischen diesen beiden Menschen, die – durch Zeit? durch Raum? vielleicht gar durch #Tod? – getrennt worden ist. Bei aller Distanz: die emotionale Beziehung bleibt, scheint auf ewig unauflösbar. Schicksalhaft. Verhängnisvoll.
Die Frau namens Birgit bleibt uns fern. Die fragende Figur glauben wir besser einschätzen zu können. Wir spüren #Sehnsucht. Verlust. Trauer. Emotionen. #Liebe. Die Ich-Person will den Beziehungsfaden wieder aufgreifen. Lässt sich das Rad der #Zeit zurückdrehen? Verpasstes nachholen? Lassen sich Fehler wieder gutmachen? Was, wenn sich Birgit nicht einmal an «mich» erinnert? –
Mit der Auflösung des Buches erfahren wir: Birgit ist tot. Totgeschwiegen hat sie zu Lebzeiten die Ich-Person dieses Satzes. Eine so einseitig gefühlte Beziehung zu Grabe tragen zu müssen, ist eine schmerzhafte Erfahrung. Unausgesprochenes kann hier nicht einmal von Mund zu Mund weitergegeben werden. Es bleibt für immer ungehört.
Danke Riccarda Mecklenburg, Jeannette Häsler Daffré, Maria-Anna Meissner und Andreas Hofmann für die Co-Moderation auf #clubhouse
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