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„Nein.“

aus: Marc-Uwe Kling

Die Känguru-Comics 2: Du würdest es eh nicht glauben

Seite: 111

Grafik: Riccarda Mecklenburg mithilfe von Dall-E



Quintessenz der Diskussion


Nein. Nein? Nein! Oder vielleicht?

Ein #Wort. Eine Aussage. Eine Diskussion. Eine ganze Welt. Der Satz hiess heute #Nein. Mehr nicht. Nur ein Nein. Kein Ausrufezeichen, sondern ein Punkt. Was für eine Kraft steckt in diesem Nein. Es kann uns verletzen, es kann uns schützen. Es kann provozieren, es kann lapidar ausgesprochen werden. Oder ganz leise daher kommen und mehr Schmerz beim Gegenüber auslösen, als ein laut heraus gefauchtes Nein. Ist es ein Nein zu einem #Heiratsantrag? Ein Nein um sich gegen eine #Uebergriffigkeit zu wehren?


#Frauen sind die besseren Nein-Sager als #Männer. Dabei müssen sie es erst lernen, «nein» zu sagen, weil die alten Erziehungsmuster das brave, gehorsame Mädchen bevorzugen. Männer unter Männern sind #JaSager, sind lieber Mitläufer als dass sie sich mit einem Nein abgrenzen und aus dem Rudel ausgestossen werden. Verstehen daher Männer ein Nein einer Frau nicht? Nehmen es nicht ernst, wenn das Werben um die Gunst der Frau auf keine Sympathie stösst?


Wir stehen mitten in der Me-too-Diskussion, wo ein Nein ein Nein ist. Aber das Leben und insbesondere das gesellschaftliche Zusammenleben ist ein ständiges abwägen, ein #Kompromiss. Ein Sowohl-als-auch. Aus einem Nein kann mit Hilfe eines Vielleicht ein Ja werden. Und wie lebt es sich in einer #Kultur, die das Wort Nein nicht kennt? Wo niemand Nein sagen darf, weil es das Unhöflichste ist, was man tun könnte? Das ist schwierig, aber machbar. So facettenreich ist dieses Nein. Wie eingangs geschrieben: Ein Wort. Eine Aussage. Eine Diskussion. Eine ganze #Welt.


Wer dieses 1-Satz Literaturclub Gespräch in seinem ganzen Spannungsbogen hören möchte, führe sich unseren Podcast oben zu Gemüte.





 




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