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„Ein Kalb, das man wegen eines offenen Hinterbeines von der Herde abgesondert hatte, wurde ...

... mitsamt dem Kirschbaum, an den es gebunden war, hoch in die Luft gehoben, wo es für einen Augenblick über das Tal hinwegglotzte, ehe es vom Geröll überspült und verschluckt wurde.


aus: Robert Seethaler

Ein ganzes Leben

S. 25

1-Satz-Literaturclub Lakritza Judith Niederberger Robert Seethaler Ein ganzes Leben

Fotos: Patrick Bursa #Pixabay // Olga Kravchuk #Unsplash


Quintessenz der Diskussion


Die #Wucht des Satzes entspricht der Wucht der #Naturkatastrophe: Die Berg- und Schäfer-#Idylle mit Pflanze und Tier, egal ob jung oder alt, gesund oder krank – alles wird unter dem #Erdrutsch begraben. Das versehrte #Kalb wird #unschuldig zum #Opferlamm. Nur der Betrachter überlebt – und muss mit dem Erlebten #leben.



 

Tagespoesie von Salondichter Tom Hohlfeld



Tonspur

 

Danke den #clubhouse Co-Moderatorinnen Riccarda Mecklenburg und Marlies Widmer



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