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„Nach dieser Kühnheit, über die sie sich im Nachhinein ärgerte, wartete sie ...

... 10 Minuten auf seine Antwort.“


aus: Jonathan Franzen

Unschuld

Seite: 444

1-Satz-Literaturclub 1SLC Lakritza Judith Niederberger Jonathan Franzen Unschuld

Foto: Shutterstock


Quintessenz der Diskussion


Die Beschleunigung unseres Lebens zeigt sich unter anderem in unserer #Ungeduld.


Während man früher tagelang auf die #Brieftaube warten konnte und nebenher im gewohnten Gang seine Tätigkeiten erledigte, erwarten wir heute, dass auf #Emails und #WhatsApp-Messages #subito reagiert wird. Alles andere lässt uns #keineRuhe und lenkt uns vom Leben ab.


Wenn, von Angesicht zu Angesicht, eine #Frau einem #Mann ihre Gefühle der #Liebe gesteht, dann können 10 Minuten ohne Reaktion des Mannes allerdings eine schier unaushaltbar lange #Zeit sein.


Doch vielleicht sollten wir uns auch dann in Geduld üben. #Bedeutsame Fragen brauchen Zeit für eine #Antwort. Da können gut und gerne 8 Jahre vergehen, bis die wohlüberlegte Rückmeldung kommt. Dauert’s 10 Jahre, ist sogar das #Liebesglück möglich.


Und ganz abgesehen davon: Wer die #Chuzpe hat, über seine Liebe zu sprechen, sollte nie – aber auch gar nie! – diesen Moment mit Ärger über sich selbst oder Ungeduld trüben.


Sondern die #Magie des Moments geniessen und sich an der eigenen #Kühnheit erfreuen.

Und an den #Gefühlen.





 


Zweimal Tagespoesie von unserem Salondichter Tom Hohlfeld

Und:

 




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